Sie wollen Ihr Haus verkaufen, aber es soll schnell gehen? Ein Hausverkauf ohne Makler kann günstiger und schneller sein, aber lohnt sich das?
Die Wenigsten von uns kommen in einer Lebenszeit dazu, mehrmals ein Eigenheim zu verkaufen. Daher holen die Meisten Immobilienmakler mit ins Boot, für die der Verkauf von Grundstücken und Häusern eine tägliche Sache ist. Doch diese Expertise kommt nicht umsonst, weswegen viele gerne auf den Dritten in der Rechnung verzichten würden.
Die Gebühren eines Maklers betragen normalerweise um die 3,5 % des Kaufpreises, und da der Wohnungsmarkt heutzutage sehr hektisch ist, könnte man argumentieren, dass jeder Kunde weniger Aufmerksamkeit erhält, als er normalerweise erhalten würde.
Für diejenigen, die ihr Budget bis an die absolute Grenze ausreizen oder vielleicht aufgrund einer vergangenen Erfahrung einen Groll gegen Immobilienmakler haben, besteht immernoch die Option, sich von Maklern zu lösen und den Job selbst zu übernehmen. Das ist auch völlig legal, zumindest solange man nichts falsch macht, da keinen Makler zu nutzen auch bedeutet, dass man selbst die Verantwortung tragen muss.
Makler argumentieren, dass ihr Fachwissen und ihr Verhandlungsgeschick den Verkäufern helfen, mehr Geld für ihre Häuser zu bekommen, was auf lange Sicht mehr Geld bedeutet, doch besonders auf kurze Sicht ist ein Makler teuer. Es gibt durchaus Leute, die ihre Häuser erfolgreich verkaufen und gute Preise erzielen, ohne einen Makler dafür zu brauchen. Das kann auch schneller gehen, da man nichts durch eine weitere Partei filtern muss und stattdessen alles selber erledigen kann.
Natürlich kommt man ohne Makler mit deutlich weniger Expertenwissen in die Verkaufssituation. Doch wie viel macht das tatsächlich aus? Wir sehen uns heute den Verkaufsprozess ohne Makler an und informieren Sie, ob sich das lohnt, wenn man keine Erfahrung hat.
Was muss ich tun um ein Haus ohne Makler zu verkaufen?
Wer keinen Makler nutzt muss beim Verkauf jeden Schritt von alleine angehen und lösen. Das beginnt nicht bei der Suche nach potenziellen Käufern, sondern bei sehr grundlegenden Fragen.
Wie viel ist das Haus wert?
Der eigene Makler zu sein macht vor allem dann sinn, wenn Sie eine gute Vorstellung von dem Wert Ihren Hauses haben. Ist das Gebäude sehr ähnlich wie andere, von denen Sie um den Wert Bescheid wissen, können Sie leicht einen gängigen Preis bestimmen.
Wer sich in der Hinsicht nicht sicher ist, kann digitale Bewertungstools nutzen! Viele Webseiten bieten solche Optionen heutzutage an, meistens sogar kostenlos. So können Sie aus mehreren Faktoren einfach in Erfahrung bringen, in welchem Bereich der Wert Ihrer Immobilie so liegt. Genießen Sie diese Ergebnisse aber mit Vorsicht, da sie Zahlen oft auf früheren Immobilienverkäufen basieren, die möglicherweise unter anderen Marktbedingungen stattgefunden haben. So ein Tool kann einem also einen Hinweis geben, in welchem Bereich der Wert eines Hauses liegt, aber sollte nicht das einzige sein, auf das man sich verlässt.
Denken Sie auch daran, dass Käufer zumindest anfangs oft unter dem geforderten Preis anbieten, sodass Sie den Preis möglicherweise etwas höher ansetzen sollten, nur um etwas Raum für Verhandlungen zulassen.
Ein weiterer möglicher Tipp: Einige Immobilienmakler bieten kostenlose Bewertungen an, in der Erwartung, dass sie danach als Makler für die Immobilie angestellt werden. Da das allerdings nicht verpflichtend ist, kann ein Makler Ihnen hier behilflich sein!
Wie bewirbt man eine Immobilie?
Einer der größten Nachteile beim Verkauf des Eigenheims ohne Makler ist, dass Sie viele Immobilienportale nur als Makler nutzen können. Stattdessen können Sie aber versuchen, in einer lokalen Zeitung, in Schaufenstern, auf einer Community-Website oder sogar in sozialen Medien für ihr Heim zu werben.
Insbesondere Facebook hat Gruppen, denen Sie beitreten können, wenn Sie ein Haus in einer bestimmten Gegend kaufen oder verkaufen möchten. Im Allgemeinen sollten Sie so viele verschiedene Methoden wie möglich verwenden.
Gute Dinge, die Sie in Ihre Anzeige aufnehmen sollten, sind viele Bilder, Raum- und Gartengrößen, Einrichtungsgegenstände und die Kosten für Dinge wie Gemeindesteuer, Grundmieten oder Wartungsgebühren, wenn Sie in einem Mietobjekt oder einer Wohnung leben. Je mehr Kunden sehen können, desto eher sind sie bereit auf das Angebot einzugehen.
Sie sollten auch in Erfahrung bringen, was für Zertifikate und Energiewerte auf ihr Haus zutreffen, damit sie Käufern diese Informationen bei Anfrage geben können. Auch sollten Sie sich auf die eine oder andere Haustour vorbereiten!
Welches Angebot sollten Sie annehmen?
Wenn Sie keinen Makler haben, müssen Sie selbst verhandeln. Sie müssen nicht das erste Angebot annehmen, das Sie erhalten, oder das, das am meisten Geld bietet. Die Wahl liegt ganz bei ihnen und sie haben volle Kontrolle.
Überlegen Sie, ob der Käufer Teil einer Kette ist, da der Verkauf an einen Erstkäufer oder an jemanden, der sein Haus bereits verkauft hat und vorübergehend mietet, viel schneller sein kann. Um das Risiko von Fehlschlägen zu verringern, sollten Sie auch sicher sein, dass das Angebot, das Sie annehmen, von einem Käufer stammt, der sich verpflichtet hat, das Haus zu kaufen, und in der Lage ist, es abzubezahlen.
Nur für den Fall, dass ihr bevorzugter Käufer aus irgendeinem Grund abspringt, sollten Sie auch die Namen und Adressen anderer Interessenten aufbewahren, um im Fall der Fälle auf sie zurückfallen zu können. Sie sollten auch den Zeitplan potenzieller Käufer im Kopf haben, da manche nicht direkt einziehen können, während andere möglichst schnell ein neues Dach über den Kopf brauchen.
Wenn Sie sich dafür entscheiden, Ihr Haus mit einem Immobilienmakler zu verkaufen, kann dies bedeuten, dass es an einen viel größeren Kreis potenzieller Käufer vermarktet wird, was die Chance erhöht, dass Sie einen guten Preis erzielen. Doch wenn Sie es alleine verkaufen, haben sie im Austausch in jedem Schritt die endgültige Entscheidung.
Was muss rechtlich abgeklärt werden?
Sobald Sie ein Angebot erhalten haben, müssen Sie den rechtlichen Prozess und die Umfragen durchgehen, was ohne einen Makler wirklich schwierig werden kann. In diesem Prozess kann alles auseinanderfallen, also können Sie sich keine großen Fehler erlauben. Sie müssen mit Anwälten verhandeln, Unterlagen sammeln und umverhandeln, sowie potenzielle Dispute mit der Stadt abklären, wenn diese anfallen.
Wenn die Person am anderen Ende Ihrer Transaktion einen Makler einsetzt, kann das den Prozess vereinfachen. Das bedeutet aber auch, dass Sie wiederum Kontrolle abgeben müssen.
Fazit
Ihr eigener Makler zu sein, mag die billigste Option sein, aber es ist wahrscheinlich nicht die einfachste. Für diejenigen, die sich also für den Alleingang entscheiden, ist es wichtig, den Aufwand, den Sie zu investieren bereit sind, gegen die potenzielle Geldeinsparung abzuwägen. Und auch diese ist fragwürdig, da ein guter Makler vielleicht einen Käufer für Sie finden kann, der mehr zahlt, als was Sie aufgetrieben hätten.
Der Hausverkauf mit Makler ist möglich, aber nicht einfach. Sie sollten schon einen guten Grund haben, Ihr Haus alleine zu verkaufen.