
Du bist auf der Suche nach deinem Traumhaus, hast aber mehr Fragen als Antworten? Dann geht es dir wie uns allen vor der ersten oder vielleicht sogar der zehnten Besichtigung! Wer schon mal stundenlang durch Online-Anzeigen gescrollt hat, kennt das Gefühl: Alles sieht erstklassig aus, doch sobald du vor Ort bist, kommt die Ernüchterung. Hier ragt der Putz von der Wand, dort bröckelt die Fassade, und im Keller findet sich ein Schatz an Schimmel, den Indy höchstpersönlich heben könnte. Bevor du also kopflos in den nächsten Besichtigungstermin rennst, solltest du ein paar unverzichtbare Fragen parat haben. Denn: Auch der beste Makler kann keine Gedanken lesen, und vielleicht stellst du genau die Frage, die dich vor einem Fehlkauf bewahrt oder dir ein Ass im Ärmel verschafft.
An dieser Stelle kommt unser absoluter Geheimtipp ins Spiel, denn ein Immobilienmakler Celle teilte kürzlich seine besten Tricks, wie du herausfindest, ob eine Immobilie wirklich deinen Vorstellungen entspricht – und das, ohne dich dabei zu blamieren. Klingt gut? Dann lass uns einen Blick darauf werfen, welche Fragen du nicht nur stellen darfst, sondern sogar unbedingt stellen solltest. Doch Vorsicht: Wir haben auch ein paar „Perlen“ aus dem Internet aufgeschnappt, die zeigen, wie man es besser nicht macht.
1. Wie lange steht das Objekt schon leer bzw. auf dem Markt?
Die seriöse Antwort:
Wenn eine Immobilie schon seit Monaten oder gar Jahren auf dem Markt ist, könnte das verschiedene Gründe haben: vielleicht ein zu hoher Preis, Mängel, die man nicht auf den ersten Blick erkennt, oder schlicht und einfach eine strategisch ungünstige Lage. Je länger das Haus leer steht, desto eher könnten sich Schäden, wie etwa Feuchtigkeit oder Schimmel, verstecken. Frage also ruhig nach, wie lange das Objekt bereits angeboten wird und warum es möglicherweise noch keinen Käufer gefunden hat.
Die dümmste Antwort aus dem Netz (Achtung, besser nicht nachmachen!):
„Das Haus wird nur aus Nostalgiegründen online gelassen – ist in Wirklichkeit schon längst verkauft! Wir genießen nur die Blicke der Interessenten.“
Ähm, ja klar. Weil jeder gerne Zeit für Besichtigungen opfert, um Leute zu trollen.
2. Gibt es bekannte Mängel oder Renovierungsstaus?
Die seriöse Antwort:
Kein Haus ist perfekt und jede Wohnung hat ihre Macken. Sofern du dich nicht in einem brandneuen Neubau befindest, erwarten dich hier und da Gebrauchsspuren oder kleinere Baustellen. Wichtig ist, dass du die versteckten Problemzonen kennst. Frag also direkt, ob es bekannte Mängel an Dach, Fassade, Leitungen oder im Keller gibt. Falls der Makler oder Eigentümer kurz zögert, lohnt sich ein zweiter Blick.
Die dümmste Antwort aus dem Netz:
„Mängel? Ach, das Haus seufzt manchmal bei Vollmond. Ist so ein altes Adelsding.“
Na super, Dracula lässt grüßen! Das mag in einer Geisterbahn charmant sein, aber für einen Immobilienkauf wohl eher nicht der Hit.
3. Was sagen die Nachbarn?
Die seriöse Antwort:
Einfach, aber oft unterschätzt: Wenn du schon vorher weißt, dass deine künftigen Nachbarn am liebsten bis morgens um vier Schlagzeugunterricht nehmen, freut dich das vielleicht weniger. Andersherum könnte es sein, dass du in einer supernetten Nachbarschaft landest, wo jeder jedem hilft – was gerade für Familien oder Alleinstehende ein großer Vorteil sein kann. Makler wissen häufig über die allgemeine Stimmung im Quartier Bescheid, und wenn nicht, kann ein kleines Pläuschchen mit den zukünftigen Nachbarn erhellend sein.
Die dümmste Antwort aus dem Netz:
„Ich kenne die Nachbarn nicht – die hatten beim Einzug Masken an und sind nur nachts aktiv.“
Klar, Vampire sind überall. Oder Leute, die einfach auf Schlafwandeln stehen.
4. Welche Sanierungen oder Modernisierungen wurden zuletzt durchgeführt?
Die seriöse Antwort:
Du möchtest ein Gefühl dafür bekommen, ob die Heizung, das Dach oder die Fenster schon mal erneuert wurden. Gerade bei älteren Immobilien kann das Auskunft über künftige Investitionen geben. Frag ruhig nach Belegen für bereits durchgeführte Renovierungen oder Sanierungsmaßnahmen. Ein guter Makler oder Eigentümer kann dir meist schnell sagen, wann das Dach gedeckt, die Leitungen neu verlegt oder die Fenster ausgetauscht wurden.
Die dümmste Antwort aus dem Netz:
„Keine Ahnung, aber der Vorbesitzer hat gesagt, er hat da mal ’n Kumpel rangelassen.“
Bitte was? Mit „Kumpel rangelassen“ wäre ich bei der Elektrik vorsichtig. Das klingt eher nach Hobbybastler mit Schraubenzieher statt nach Fachbetrieb.
5. Wie sehen die laufenden Kosten aus?
Die seriöse Antwort:
Auch wenn es lästig erscheint, sollte man die Betriebskosten nicht auf die leichte Schulter nehmen. Dazu zählen Strom, Wasser, Heizung, Müllgebühren, Grundsteuer usw. Eine Immobilie, die im Kaufpreis scheinbar ein Schnäppchen ist, kann sich über hohe Nebenkosten schnell als Fass ohne Boden entpuppen. Erkundige dich also gezielt nach allen monatlichen und jährlichen Zahlungsverpflichtungen. Je konkreter die Zahlen, desto sicherer bist du bei deiner Planung.
Die dümmste Antwort aus dem Netz:
„Die Heizkosten sind niedrig, solange du das Thermostat nicht drehst.“
Ja, und der Wasserverbrauch ist minimal, wenn man sich nicht duscht. Genauso hilfreich ist so eine Aussage.
6. Wie ist die Verkehrsanbindung und Infrastruktur?
Die seriöse Antwort:
Du hast kein Auto und bist auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen? Oder du fährst täglich ins Büro und willst schnell auf die Autobahn kommen? Besonders wichtig: Wo ist der nächste Supermarkt, wie weit ist es zur Schule oder zum Kindergarten? Du solltest vorab deinen persönlichen Bedarf einschätzen und genau diese Fragen stellen. Ein Makler kennt in der Regel alle Anbindungen oder kann zumindest nachreichen, wie es um Bus, Bahn und Straßen aussieht.
Die dümmste Antwort aus dem Netz:
„Du bist doch eh lieber zu Hause, wozu brauchst du Bus oder Bahn?“
Sicher, Eremiten-Mönch-Style kann auch ganz nett sein, aber irgendwann gehst du doch mal raus – spätestens wenn das Klopapier alle ist.
7. Warum wird die Immobilie überhaupt verkauft?
Die seriöse Antwort:
Das „Warum?“ kann viel darüber verraten, ob sich in dem Objekt eventuell eine Problematik versteckt. Manchmal kann eine Scheidung oder ein Jobwechsel der Grund sein, manchmal ist es der Nachwuchs oder der Wunsch nach einem Tapetenwechsel. Allerdings stößt man gelegentlich auf Eigentümer, die sich am liebsten schnell von ihrer Immobilie trennen wollen, weil größere Schäden entstanden sind oder sich finanzielle Engpässe auftun. Auch hierzu können Makler meist etwas erzählen. Bleibt die Antwort vage, frag lieber einmal mehr nach.
Die dümmste Antwort aus dem Netz:
„Weil sich die Geisterbeschwörung nicht mit dem Nachbargrundstück verträgt.“
Ja, es gibt Momente, da möchte man einfach nur weglaufen und das Weite suchen.
8. Wann wäre der frühestmögliche Einzugstermin?
Die seriöse Antwort:
Du kannst im Idealfall schon in den nächsten Wochen oder Monaten einziehen oder willst vielleicht noch lange drin bleiben, weil dein Mietvertrag erst in einem Jahr ausläuft? Auch wenn der Makler das auf Anhieb vielleicht nicht exakt beantworten kann, lohnt sich die Frage nach dem Zeitplan. Vor allem, wenn du eine straffe Umzugsplanung im Hinterkopf hast, ist das ein wichtiger Faktor.
Die dümmste Antwort aus dem Netz:
„Also, direkt morgen früh. Wir nehmen Bargeld oder Ziegen als Zahlungsmittel.“
Du hast natürlich immer eine Herde Ziegen in der Tasche, klar. Ironie off.
9. Welche Dokumente kann ich einsehen?
Die seriöse Antwort:
Energieausweis, Grundriss, Lageplan und ein aktueller Grundbuchauszug sind die Basics. Außerdem kann es interessant sein, Einblick in frühere Renovierungsabrechnungen, Versicherungspolicen oder Baubeschreibungen zu bekommen. Wer nichts zu verbergen hat, zeigt diese Unterlagen gerne. Wenn dir hier Steine in den Weg gelegt werden, solltest du hellhörig werden.
Die dümmste Antwort aus dem Netz:
„Wir haben nur ein Post-it mit den Worten ‚Alles super, keine Sorgen!‘ – das ist doch Beweis genug, oder?“
Alles klar, dann weißt du ja, wie professionell das Ganze gehandhabt wird. Nämlich gar nicht.
10. Wie ist die Geräuschkulisse?
Die seriöse Antwort:
Gerade in Stadtlagen oder an belebten Straßen kann Lärm ein echter Störfaktor sein. Frag nach, wie laut es wirklich wird. Sind Bahngleise oder eine Hauptverkehrsstraße in der Nähe? Gibt es ständige Baustellen im Umfeld, die dich zur Weißglut treiben könnten?
Die dümmste Antwort aus dem Netz:
„Alles gut – außer der Rockband nebenan, aber die proben nur zweimal am Tag, morgens und abends.“
Das ist dann eher ein unfreiwilliges Konzert-Abo. Wenn du nicht zufällig großer Rock-Fan bist, kann das schnell an den Nerven zehren.
Persönliches Fazit:
Die richtige Frage zu stellen ist die halbe Miete – oder besser gesagt: der halbe Hauskauf. Du merkst, es geht nicht nur darum, dem Makler oder Eigentümer deine Neugier zu zeigen, sondern ebenso, dich selbst abzusichern. Ein seriöser Immobilienmakler oder Anbieter wird dir gerne Rede und Antwort stehen. Sollte jemand versuchen, deine Fragen abzuwimmeln oder mit vorgeschobenen Ausflüchten zu antworten („Ach, dafür haben wir doch keine Zeit“ oder „Das ist doch vollkommen unwichtig“), dann solltest du lieber zweimal hinschauen.
Manche Antworten aus dem Internet sind nicht nur schräg, sondern geradezu gefährlich, wenn man sie für bare Münze nimmt. Zwischen harmlosem Scherz und bewusstem Verschleiern von Mängeln liegt oft ein schmaler Grat. In jedem Fall gilt: Wer sich umfassend informiert, kann böse Überraschungen meistens umgehen.
Also, schreib dir deine Fragen vor dem Besichtigungstermin auf, binde sie charmant in das Gespräch ein und beobachte die Reaktionen der anderen Seite genau. Wenn jemand zu schwitzen beginnt, während er dir etwas von „Luftfeuchtigkeit ist hier stets total gesund“ erzählt, könnte das ein Indiz sein, beim nächsten Wort das Wort „Schimmel“ genauer zu hinterfragen. Oder eben ganz stilecht: Wieso stinkt’s hier nach Moder?
Aber lass dich nicht abschrecken: Jede Immobilie hat ihre Geschichte, und wer aufmerksam und gut vorbereitet in eine Besichtigung geht, kann sich den Traum vom Eigenheim viel entspannter erfüllen. Und manchmal zeigt sich eben doch, dass schon die erste Wahl die beste war. In diesem Sinne: Viel Erfolg bei deiner nächsten Besichtigung – und lass dich nicht von schrägen Antworten aus dem Konzept bringen!